IKSR – Internationale Kommission zum Schutz des Rheins

187. Auswertungsbericht Röntgenkontrastmittel

Strategie für die Verringerung der Einträge von Mikroverunreinigungen
Im Rahmen der Strategie für die Verringerung der Einträge von Mikroverunreinigungen aus Siedlungs- und Industrieabwässern werden für 10 Stoffgruppen Auswertungsberichte ausgearbeitet, deren Ziel es ist, die wissenschaftlichen und technischen Fakten bündig zusammenzufassen und bestehende Wissenslücken aufzuzeigen. Die Auswertungsberichte stellen ebenfalls ein breites Spektrum möglicher Maßnahmen von der Quelle (z.B. Zulassung von Stoffen, Einschränkung der Anwendung) bis hin zu technischen Maßnahmen an zentralen Kläranlagen (z.B. Einführung einer weiteren Klärstufe) vor. Im Kapitel Fazit der Auswertungsberichte werden die effizientesten Maßnahmen, die im Rahmen einer Gesamtstrategie der IKSR weiter geprüft werden sollen aufgeführt. Diese Maßnahmen sind noch keine IKSR-Empfehlungen an die Mitgliedstaaten. Die IKSR wird die in diesem Kapitel gelisteten Maßnahmen im Rahmen eines Berichtes über Gesamtheit der Maßnahmen übersichtlich zusammen führen, um eventuelle Wirkung der Maßnahmen auf verschiedene Stoffgruppen, bei der abschließenden Bewertung berücksichtigen zu können. Auf der Basis der abschließenden Bewertung der Gesamtheit der Maßnahmen wird sie Maßnahmenempfehlungen für die Mitgliedsstaaten festlegen.

Auswertungsbericht Röntgenkontrastmittel

Röntgenkontrastmittel werden diagnostisch eingesetzt, da sie die Röntgenstrahlen stärker als die Organe absorbieren, die so behandelten Organe werden auf diese Weise sichtbar gemacht. Nach der Anwendung werden sie weitgehend unverändert ausgeschieden und können so ins Abwasser gelangen.

Aufgrund des hohen und steigenden Verbrauchs, ihrer Löslichkeit und Stabilität überrascht es nicht, dass diese Stoffe in Oberflächengewässern, im Grundwasser und teilweise im Trinkwasser nachgewiesen werden. Die Röntgenkontrastmittel werden im Rheineinzugsgebiet verbreitet in niedrigen Konzentrationen nachgewiesen. Die höchsten Konzentrationen finden sich in denjenigen Nebenflüssen des Rheins, die einen hohen Anteil an gereinigtem Abwasser, eine hohe Bevölkerungsdichte oder an denen sich Produktionsbetriebe befinden und im Deltarhein. Die Giftigkeit der Röntgenkontrastmittel für das Ökosystem ist gering.

Haupteintragspfad in die Oberflächengewässer sind die kommunalen Kläranlagen. Wichtigste Emissionsquellen sind vor allem Krankenhäuser und Röntgenpraxen.