IKSR – Internationale Kommission zum Schutz des Rheins

138. Gewässerstrukturkarte Rhein Begleitbericht

Zusammenfassung

Die Plenarsitzung der IKSR hatte ihrer Arbeitsgruppe Ökologie 1999 den Auftrag erteilt, die Gewässerstruktur zu beschreiben und kartografisch im Maßstab 1: 100.000 darzustellen. Diese Beschreibung ergänzt die im Jahr 2000 durchgeführten biologischen Bestandsaufnahmen im Rhein. Sie untermauert und vervollständigt die Bestrebungen zur Schaffung eines Biotopverbundes am Hauptstrom Rhein. Der Biotopverbund - wie im Programm "Rhein 2020" niedergelegt – wird künftig mittels einer Biotopverbundkarte für den Rheinstrom visualisiert.

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), die vergleichbare Qualitätsziele für die Gewässer der EU festlegt, fordert die Erfassung und Bewertung ökomorphologischer Merkmale von Fließgewässern.

Ziel von Strukturkartierungen ist die objektive und nachvollziehbare Bewertung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Struktur von Fluss und Aue anhand von ausgewählten Indikatoren (Strukturparametern). Da die ökologische Funktionsfähigkeit maßgeblich von der morphologischen Form und Struktur des Gewässerbettes und der Aue abhängt, sind die Kriterien der Gewässerstruktur entscheidend bei der ökologischen Bewertung des Gewässerzustands.

Der Zweck dieser Erhebungen geht über die reine Bewertung und Dokumentation des ökomorphologischen Gewässerzustands hinaus. Vielmehr sollen Grundlagen z.B. für Planung und Bewertung von Ausbau- und Renaturierungsmaßnahmen, Pflege und Entwicklung sowie Umweltverträglichkeitsuntersuchungen geschaffen werden.

Die Staaten am Rhein verfügen seit langem über Verfahren zur Bewertung der Gewässergüte. Untersuchungen zur Struktur der Gewässer werden jedoch erst seit Mitte der neunziger Jahre schwerpunktmäßig an kleineren Fließgewässern durchgeführt. Die entsprechenden Methoden wurden in vielen Ländern seit Beginn der achtziger Jahre entwickelt.