Der IKSR-Bericht 209 beschreibt die Entwicklungen der Rheinwassertemperatur der letzten 30 Jahre. Mögliche Auswirkungen von Änderungen der Wassertemperatur auf die aquatische Lebensgemeinschaft werden in <link file:17062 _blank download den einer>IKSR-Bericht 204 beschrieben.
Die bisherigen Untersuchungen zur langjährigen Entwicklung der Rheinwassertemperaturen belegen, dass die Wassertemperaturen deutlich mit der Entwicklung der Lufttemperaturen im Rheineinzugsgebiet zusammenhängen. Besonders hohe Lufttemperaturen wie zum Beispiel in den Sommern 2003 und 2006 sowie im April 2007 spiegeln sich in den Wassertemperaturen.
Die Wassertemperatur steigt im Mittel von 1978 bis 2011 um rund 1°C bis 1.5 °C an. Die Wassertemperatur steigt aber nicht kontinuierlich über diesen Zeitraum an, sondern erfolgt im Wesentlichen aus einem Anstieg in den Jahren 1987-1989. Dieser Anstieg wird mit der in diesem Zeitraum besonders stark ausgeprägten so genannten Nordatlantischen Oszillation (NAO) erklärt. Dies sind große Luftdruckunterschiede im Nordatlantik, die dazu führen, dass insbesondere im Winter verstärkt warme Meeresluft nach Westeuropa einströmt.
Regional begrenzt tragen Wärmeeinleitungen durch Kraftwerke zur weiteren Erhöhung über die natürliche Wassertemperatur bei. Rund 60 % der großen <link file:2957 _blank download den einer>genehmigten Wärmeinleitungen . in den Rhein erfolgten bis 2010 auf einem kurzen Stück des Oberrheins zwischen Karlsruhe und Worms Die Temperaturerhöhung bis Mainz ist im Wesentlichen auf die Wärmeeinleitungen auf dieser Strecke sowie zu einem geringen Anteil auf die natürliche Erwärmung zurückzuführen. Die tatsächlich gemessene mittlere Temperaturerhöhung bei Mainz liegt bei rund 1,4°C und verringert sich weiter bis Koblenz auf rund 1°C.
Während die großen Nebenflüsse Neckar, Main und Mosel, überwiegend zu einer geringen Entlastung in den Winter- und Herbstmonaten beitragen ist in den Sommermonaten keine Entlastung messbar.
Die Anzahl der Tage, an denen die Wassertemperatur von 22 °C oder 25 °C überschritten war, nahmen im vergangenen Jahrzehnt, im Vergleich zu den beiden Jahrzehnten vorher, deutlich zu.