IKSR – Internationale Kommission zum Schutz des Rheins

128. Das Makrozoobenthos des Rheins 2000

68. Plenarsitzung – 2./3. Juli 2002 - Luxemburg

Zusammenfassung

Im Rahmen des IKSR Programmes "Rhein 2020" wurde zur Erfassung des biologischökologischen Zustands des Rheins im Jahr 2000 der Makrozoenbestand (Gesamtheit der den Gewässergrund bewohnenden Kleinlebewesen, auch Makrozoobenthos) zwischen dem Bodensee und der Mündung in die Nordsee aufgenommen. Die Untersuchungen wurden von den zuständigen Fachstellen in den Rheinanliegerstaaten mittels Taucher, Taucherschacht, Greifer und Dredge sowie vom Ufer aus mit Surber-Sampler oder Handaufsammlungen durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung ist eine möglichst vollständige qualitative und quantitative Erfassung und Bewertung der Kleinlebewesen des Rheins. Diese umfasst auch die zeitliche Entwicklung der Lebensgemeinschaft, die langfristige Populationsdynamik einzelner Arten sowie die Dokumentation von Neueinwanderern.

Insgesamt wurden über 300 Arten oder höhere Taxa nachgewiesen. Die meisten Bewohner sind kommune Arten mit breiter ökologischer Valenz, die weite Teile des Rheins besiedeln. Die Individuendichten schwanken je nach Rheinabschnitt stark und liegen zwischen 0 und mehreren 10.000 Individuen /m2. Aufgrund der monotonen Gestaltung der Ufer und der Sohle ist eine ausgeprägte biozönotische Gliederung nur noch in Ansätzen erkennbar. Im Längsverlauf leben die meisten Arten am Hoch- und südl. Oberrhein. Dort besiedeln typische Oberlaufformen den Fluss. Am nördlichen Oberrhein und am Mittel-, Nieder- und Deltarhein wurden geringere Taxazahlen festgestellt. Charakteristisch sind hier Faunenelemente des Potamals. Im Deltarhein wird die Süßwasserfauna zunehmend durch Brackwasserarten ersetzt.