IKSR – Internationale Kommission zum Schutz des Rheins

Rhein ohne Grenzen - Die Zusammenarbeit im gesamten Rheineinzugsgebiet wird verstärkt

In Bregenz treffen sich heuer hohe, für die Wasserwirtschaft zuständige Behördenvertreter der Rheinanliegerstaaten und legen die weiteren Schritte ihrer künftigen Zusammenarbeit fest. Dabei stellen sie der Öffentlichkeit die Broschüre „Rhein ohne Grenzen“ vor, die flächendeckend die Qualität der Gewässer im Rheineinzugsgebiet zusammenfasst.

 

Bregenz, 07. Juli 2005

Die österreichische Regierung hat die Wasserdirektoren aller o.g. Staaten im

Rheineinzugsgebiet zur 12. Sitzung des Koordinierungskomitees Rhein nach Bregenz eingeladen und die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) hält am 7.Juli erstmals ihre 71. Plenarversammlung in dieser schönen Stadt am Bodensee ab. Im Mittelpunkt der Beratungen steht die Planung der künftigen Arbeiten, d.h. es werden die nächsten Schritte festgelegt, um bis 2009 zu einem koordinierten Bewirtschaftungsplan für das 200.000 km² umfassende Rheineinzugsgebiet zu kommen.

 

Dabei stellen die Wasserdirektoren die Broschüre „Rhein ohne Grenzen – Bestandsaufnahme 2004 im Flussgebiet des Rheins“ der Öffentlichkeit vor. Sie beschreibt die aktuelle Qualität der Gewässer und zeigt die wesentlichen Bewirtschaftungsfragen in der Flussgebietseinheit Rhein bis 2015 auf. Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich Dank der bisher erfolgreich in allen Staaten umgesetzten Sanierungsmaßnahmen die Wasserqualität des Rheins und der Nebengewässer erheblich verbessert hat. Doch gestiegene Anforderungen z.B. an die Struktur und ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer machen es notwendig, auch weitergehende Maßnahmen zusammen mit den Gewässernutzern z.B. Landwirtschaft, Industrie und Kommunen, aber auch Schifffahrt, Wasserkraftnutzung und Hochwasserschutz koordiniert in Angriff zu nehmen.

 

Im Mittelpunkt der weiteren Schritte der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und des laufenden IKSR - Programms „Rhein 2020“ stehen eine optimierte chemische und biologische Überwachung für den Hauptstrom Rhein, den Bodensee und große Nebenflüsse und die koordinierte Erstellung eines Maßnahmenprogramms, mit dem die ehrgeizigen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden können: bis 2015 sollen alle Gewässer in Europa, somit auch in der internationalen Flussgebietseinheit Rhein, einen guten Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potential aufweisen. Hier gilt es vor allem, das „Machbare“ für den Rhein auch umzusetzen. In begründeten Einzelfällen sieht die EU - Wasserrahmenrichtlinie aber auch Fristerstreckungen bzw. Ausnahmeregelungen vor.

 

Prof. Dr. Wolfgang Stalzer, österreichischer Wasserdirektor im Lebensministerium, Wien:

„Alpenrhein, Bodensee und weitere Rheinabschnitte weisen heute schon dank der bisherigen Sanierungsanstrengungen eine recht gute Wasserqualität auf, regionale Probleme bestehen jedoch noch mit diffus eingetragenen Stoffen wie Nitrat und Mikroverunreinigungen aus Landwirtschaft und Kläranlagen. Viele Fließgewässer sind bereits– bedingt durch den enormen Nutzungs- und Siedlungsdruck – in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit beeinträchtigt oder müssen als naturfern oder erheblich verändert bezeichnet werden. In Abstimmung mit den Gewässernutzern und -schützern sind hier umfassende Verbesserungen im gesamten Rheineinzugsgebiet vonnöten. Mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung unserer Gewässer sind dabei lokale, regionale, nationale und internationale Aspekte einzubinden. Das Koordinierungskomitee Rhein in enger Kooperation mit der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins bietet uns die Plattform, uns international abzustimmen.“

 

Die zwölfseitige Farb-Broschüre „Rhein ohne Grenzen – Bestandsaufnahme 2004 im Flussgebiet des Rheins“ kann von der Homepage der IKSR (www.iksr.org) heruntergeladen oder kostenlos bei der IKSR –Geschäftsstelle angefordert werden.