IKSR – Internationale Kommission zum Schutz des Rheins

Technischer Hochwasserschutz

Der technisch orientierte Hochwasserschutz durch den Bau von Deichen, Schutzmauern, Rückhaltebecken oder Talsperren zum Schutz von Siedlungsgebieten ist und bleibt auch weiterhin unentbehrlich, auch wenn er lokal begrenzt wirkt, und die Hochwassersituation weiter flussabwärts verschärfen kann.

Allerdings bieten technische Schutzmaßnahmen für Siedlungsflächen nur eine „scheinbare“ Sicherheit. Sie schützen die Menschen und ihre Güter –  wenn sie in sicherem Zustand gehalten werden -  nur bis zu einer geplanten Obergrenze, die aber bei einem Extremhochwasser immer überschritten werden kann. Wird diese Grenze, das sogenannte Bemessungshochwasser, überschritten, sind die Schäden hinter den überfluteten Deichen oft extrem hoch. Daher sollten laut Aktionsplan Hochwasser die Schadenspotenziale (Gebäude, Straßen) in den gefährdeten Gebieten auf keinen Fall noch weiter erhöht werden.

Die letzten Hochwasserereignisse haben gezeigt, dass die nicht vorhandene durchgehende Standsicherheit vor allem älterer Deiche ein hohes Risiko darstellt und die erforderliche Sanierung große Geldsummen erfordert. Vor Inangriffnahme der Deichsanierung sollte die Möglichkeit einer eventuellen Rückverlegung und damit Wiedergewinnung zusätzlicher Überschwemmungsgebiete geprüft werden.

Maßnahmen im technischen Hochwasser-Schutz bis 2020

  • In Deutschland sollen die vorhandenen und auch künftig unentbehrlichen Hochwasserschutzanlagen auf 430 km Länge des Flusssystems erhalten und saniert werden, zum Beispiel soll die Standsicherheit der Deiche erhalten und - wo nötig - verstärkt werden.
  • In den Niederlanden sollen die Schutzniveaus an die zu schützenden Werte auf 685 km Länge des Flusssystems angepasst werden.

Aktuelles über den Hochwasserschutz am Rhein finden Sie hier.

Wussten Sie ...

dass technische Schutzmaßnahmen für Siedlungsflächen nur eine scheinbare Sicherheit darstellen?